Während Lilith das NICHTS, das formlos geistig AntiMaterielle ihr zuhause nennen darf, drängt es das weisse Licht Adams sich in eine Raum einnehmende Form begeben zu müssen. Dieses Formhafte ist gezwungen sich vom Rest des grenzenlosen SEINs abzugrenzen, damit es sich seines individuellen Selbst bewusst werden kann.

Innerhalb meiner Sichtweise gehe ich uneingeschränkt davon aus, dass die all-ein-seiende Schöpfung den Menschen in Unkenntnis ihrer Selbst erschaffen hat, da sie die Frage „Wer bin ich eigentlich?“ als die geistig-spirituelle Addition von ALLEM und NICHTS nicht abschliessend und damit allumfassend beantworten kann, wenn sie denn gefragt werden würde (könnte). So musste das ursächliche ALL-EIN-SEIN einen „irdischen Stellvertreter“ erschaffen, der ihre Frage als die Seinige in sich wahrnehmen kann.

Im Gegensatz zur schwarzlichtigen Lilith, die alle Teile in sich aufnehmen muss, welche sich jenseits der dreidimensionalen Strukturgebung der Materie befinden, also keinerlei uns bekannter Formgebung bedürfen, repräsentiert Adam genau diese dreidimensionale kreisrunde, sich vom Rest abgrenzende Hülle.

Nur durch die Konzeption einer inneren Leere (die spätere Sinnlosigkeit des Menschen) konnte das ursächliche ALL-EIN-SEIN den Raum erzeugen, in der sie ihre Frage als einhauchbares Motiv dem Menschen übergeben konnte. Daher war und ist es Adams Aufgabe sich dieser obigen Fragestellung zu widmen und dies ob er will oder nicht.

Obschon der Mensch, der erst am sechsten Tag der GENESIS das weisse Licht der Welt (Erde) erblicken durfte, davon ausgeht, dass er ein von allem losgelöstes einzigartiges Individuum ist, bin ich davon nicht wirklich überzeugt, zumal wir alle, jeder Einzelne von uns, von der formlosen Welt Liliths umhüllt ist und damit unbewussterweise mit jeder anderen Form von SEIN ausserhalb unserer eigenen subjektiven ICHWahrnehmung energetisch und damit geistig verbunden ist.

Da Adam in dieser zweidimensionalen Primärphase der GENESIS noch als dual positionierter Bruder Liliths sein patriarchales DAsein im noch matriarchal ungeborenen HIERsein fristen durfte, war es dennoch dieser „sich-auf-den-Weg-machen-müssende“ Adam in dem sich der Sinnfindungsauftrag des ALL-EIN-SEINs als konkrete Fragestellung manifestieren wird.

Weil auf der Ebene der matriarchal harmonischen Dualität noch das Prinzip der zeitlosen Gleichwertigkeit regierte, musste der patriarchale Bewusstwerdungsprozess in eine spannungsgeladene Situation innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne gebracht werden, in der der innere Wunsch nach Vereinigung des Geteilten das Zepter des SEINs in die Hände nehmen wird (Entwicklung).

Weil sich das EGOSpiel des Menschen als ein Konzept der Erinnerung, die geistig-spirituelle Religio, dem nach Sinn suchenden zeigen soll, musste die Ebene der Dualität gleichermassen in die adamische Materie, also in Adam selbst mit absteigen, sodass das ALL-EIN-SEIN noch Tage bevor es den Menschen selbst einer Teilung (Adam & Eva) unterziehen wird, diese beiden „Erstgeborenen“ Lilith und Adam in der Materie anzutreffen sein.

Und schon war die lichtgeile Welt Adams in ein ICH und in ein dual positioniertes und ausgleichendes NICHTICH eingeteilt, denn es wird am 6. Tage geschrieben sein:

„Gott schuf den Menschen als sein Abbild, als MANN (ICH) und FRAU (NICHTICH) erschuf er sie.

SCHLUSSFOLGERUNG

Am Ende des 1 genesischen Schöpfungstages hat das ursächliche ALL-EIN-SEIN die Dualität mit ihren beiden Seinsformen NICHTS und ETWAS erschaffen. Während dem NICHTS die Fähigkeit (Aufgabe) zu Teil wurde den Raum für das ETWAS bereit zustellen, um dieses Formhafte halten und tragen zu können, war es dem sichtbar und damit scheinbar göttlichen adamischen Prinzip vergönnt dieses ETWAS sein zu müssen.

Alles Formhafte (ETWAS) hat immer die Tendenz sich dreidimensional im grenzenlosen Raum des Formlosen (NICHTS) niederlassen zu dürfen und auch zu wollen und vergisst nach seiner Erschaffung (Zeugung-Geburt) seine himmlische Herkunft.

Zudem und das ist das Wurzel allen irdischen Übels, beschleicht ihn das trügerische Gefühl über dem NICHTS, über dem Formlosen und damit letztendlich über dem Weiblichen zu stehen.

Folglich leitet der Mensch daraus sein ihm angeblich von Gott gegebenes Recht ab, dass das männlich proaktive Prinzip (Adam/Mann → Bewegung ins DA = Leben = Diesseits) höher und damit wertvoller einzustufen ist, als das weiblich propassive Prinzip (Lilith/Frau → Ruhendes Sein im HIER = Tod = Jenseits).

Und hier, genau in dieser überheblichen patriarchalen Fehlannahme ist der eigentliche Sündenfall beheimatet. Das männliche extrovertierte Prinzip erkennt nur in der auf ein ominöses Da gerichteten Bewegungsenergie, den scheinbar wahren Wert des Lebens als solches und hebelt damit unbewusst die zentrierte Ausgewogenheit der Schöpfung vollkommen und erst noch freiwillig aus – er erzeugt damit unwissentlich ein Ungleichgewicht der dualen Kräfte, sodass das weibliche introvertierte Prinzip seine gleichwertige Stellung hier auf Erden verliert.

Damit ist die patriarchale Schlussfolgerung, dass alles, was von sich aus, sich nicht in ein ominöses, meist besseres, gesünderes, heilvolleres, bewussteres DA bewegen kann, Tod sein muss, vollkommen logisch und leicht nachvollziehbar.

Der Hacken an der Sache ist leider in der Tatsache zu finden, dass er, der Mensch, ohne es zu merken, fortan dem weiblich unbeweglichen die Fratze des Todes überstülpen wird und unbewusst das Weibliche damit identifiziert und gleichsetzt - der weibliche Tod ist das, was das männliche Leben doch am meisten fürchtet.

Der wahre Antrieb des extrovertierten Lebens ist seine in den Zellen niedergeschriebene Angst vor dem introvertierten Tod – oder das weisse Licht scheut die schwarze Dunkelheit, wie die Motten das Licht. Die schwarzlichtige Dunkelheit fordert im Augenblick des Todes, sozusagen als Wegzoll, den Glanz und Zauber des weissen Lichts unseres EGOs und damit seine unbewusste Scheinheiligkeit.

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